Die moderne Welt ist in vielerlei Hinsicht miteinander vernetzt und voneinander abhängig. Vom globalen Handel bis zum World Wide Web: die Grenzen verschwimmen zunehmend. Bei der Gesundheitsversorgung bestehen in internationalen Vergleich jedoch nach wie vor eklatante Unterschiede und Ungleichheiten. Dieser Blogbeitrag geht mit der globalen Gesundheitsversorgung auf Tuchfühlung und untersucht dessen aktuellen Zustand, die Herausforderungen und den Weg zu einer gesünderen globalen Gesellschaft.
Zwischen Industrie- und Schwellenländern gibt es starke Unterschiede bei der Gesundheitsversorgung. Während einige Länder über hochmoderne medizinische Einrichtungen verfügen, haben andere Schwierigkeiten bei der medizinischen Grundversorgung. Hier einige Beispiele:
Dabei geht es aber nicht nur ums Geld. Zu den Voraussetzungen für eine wirksame Gesundheitsversorgung gehören auch Zugänglichkeit, Qualität und Effizienz. Selbst in den Industrieländern gibt es hier Lücken. Japan beispielsweise rühmt sich zwar einer hohen Lebenserwartung, hat aber mit einer alternden Bevölkerung und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
1. Ungleichheit beim Zugang: Nicht alle Menschen haben den gleichen Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen. Wirtschaftliche, soziale und geografische Faktoren spielen eine große Rolle bei der Kluft in der Gesundheitsversorgung. In ländlichen Regionen von Schwellenländern sind selbst grundlegende Dienstleistungen wie die Mütterbetreuung oft Mangelware.
2. Krankheitsausbrüche: Krankheiten kennen keine Grenzen. Globale Ausbrüche wie die COVID-19-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig eine alternative, koordinierte internationale Reaktion ist.
3. Finanzierung und Ressourcen: In den Schwellenländern fehlt es oft an Mitteln für die Finanzierung der Gesundheitsinfrastruktur. Der Rückgriff auf ausländische Hilfe ist aber nicht immer nachhaltig oder effizient.
4. Pflegepersonal: Die Abwanderung medizinischer Fachkräfte aus Schwellenländern in die Industrieländer aufgrund von besseren Verdienstchancen, ist ein großes Problem. Dadurch fehlt ihren Heimatländern wichtiges medizinisches Fachwissen.
5. Kulturelle und traditionelle Überzeugungen: In vielen Regionen können kulturelle Überzeugungen und Traditionen den medizinischen Fortschritt behindern. So können beispielsweise traditionelle Überzeugungen zu Widerstand gegen Impfungen führen.
Es gibt keine Einheitslösung, aber verschiedene Initiativen und Strategien können zur Verbesserung der globalen Gesundheitsversorgung beitragen.
1. Internationale Zusammenarbeit: Bei Forschung, Ressourcen und Strategien ist Zusammenarbeit zwischen den Ländern gefragt. Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spielen dabei eine entscheidende Rolle.
2. Stärkung der Primärversorgung: Der Aufbau solider primärer Gesundheitssysteme kann verhindern, dass sich kleinere Krankheiten zu größeren Krisen entwickeln. Die primäre Gesundheitsversorgung ist auch leichter zugänglich und deckt einen Großteil des Versorgungsbedarfs ab.
3. Technologie und Telemedizin: Das digitale Zeitalter bietet Lösungen wie die Telemedizin, die es medizinischen Fachkräften ermöglicht, Patient:innen in abgelegenen Gebieten zu beraten. Darüber hinaus können KI und Daten-/Informationsanalyse bei der Vorhersage von Krankheitsausbrüchen und dem Verständnis von Gesundheitstrends helfen.
4. Aus- und Weiterbildung: Investitionen in die Ausbildung einheimischer Fachkräfte im Gesundheitswesen können dazu beitragen, dem Problem der Abwanderung entgegenzuwirken. Grenzüberschreitende Partnerschaften zwischen Universitäten können in dieser Hinsicht hilfreich sein.
5. Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor: Regierungen können mit privaten Einrichtungen zusammenarbeiten, um die Gesundheitsinfrastruktur zu verbessern, da der private Sektor oft Effizienz, Innovation und Ressourcen mitbringt.
6. Einbeziehung der Community: Die Einbindung der Community kann zum Verständnis besonderer Bedürfnisse und Herausforderungen beitragen und das Bewusstsein für Gesundheits- und Hygienepraktiken schärfen.
1. Ghanas nationales Krankenversicherungssystem (NHIS): Das 2003 ins Leben gerufene Programm zielt darauf ab, gleichberechtigten Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleistungen zu ermöglichen und diese finanziell abzusichern.
2. Mobile Kliniken im ländlichen Indien: Non-Profit-Organisationen in Indien haben mobile Kliniken eingerichtet, um abgelegene Dörfer zu erreichen und eine medizinische Grundversorgung zu gewährleisten.
3. Telemedizin in Brasilien: Brasilien nutzt Telemedizin, um die Reichweite der Gesundheitsversorgung zu erhöhen – insbesondere im riesigen Amazonasgebiet, wo der Zugang eine große Herausforderung darstellt.
Der Begriff „Healthcare Unternehmen“ ist eine Mischung aus Englisch und Deutsch und bedeutet übersetzt „Unternehmen der Gesundheitsversorgung“. Der weit gefasste Begriff beinhaltet Pharmaunternehmen, Hersteller medizinischer Geräte, Unternehmen aus dem JP Morgan Global Healthcare Fund und Pflegeeinrichtungen. Deutschland, das für seine Präzisionstechnik und sein robustes Gesundheitssystem bekannt ist, ist ein wichtiger Akteur in der globalen Gesundheitsbranche.
Deutschland verfügt über eines der ältesten universellen Gesundheitssysteme der Welt, das 1883 eingeführt wurde. Das Rückgrat des Systems bildet die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV), die auch als Krankenkasse bezeichnet wird. Fast 90 % der Bevölkerung sind gesetzlich versichert, während die private Krankenversicherung (PKV), während ein Großteil der restlichen 10 % privat versichert ist.
Mehrere Trends prägen das deutsche Gesundheitswesen:
1. Digitalisierung des Gesundheitswesens: In Deutschland wurde im Jahr 2019 das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) verabschiedet und damit der Weg für digitale Gesundheitsanwendungen, Telemedizin und einen verbesserten Datenaustausch geebnet.
2. Personalisierte Medizin: Nutzung von Genomik und individuellen Gesundheitsdaten für maßgeschneiderte Behandlungen.
3. Alternde Bevölkerung: Wie in vielen Industrienationen verlangt auch in Deutschland die alternde Bevölkerung nach Lösungen wie häuslicher Pflege, Management chronischer Erkrankungen und innovativen Modellen der Altenpflege.
Der Weg zu einem globalen Gesundheitsfonds für alle ist lang und voller Herausforderungen. Die weltweite Reaktion auf die jüngsten Gesundheitskrisen zeigt jedoch, dass Zusammenarbeit zu Lösungen führen kann. Dabei ist es wichtig, dass Staaten, Nichtregierungsorganisationen und private Einrichtungen zusammenarbeiten und Ressourcen und Strategien gemeinsam nutzen.
Eine gesündere Welt ist nicht nur aus reiner Nächstenliebe erstrebenswert. Sie liegt im Interesse aller Nationen, denn eine globale Gesundheitskrise kann leicht zu einer wirtschaftlichen oder sozialen Krise führen. Ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Wenn du schnell sein willst, geh allein. Wenn ihr es weit bringen wollt, müsst ihr zusammen gehen.“ Im Bereich der globalen Gesundheitsversorgung ist ein gemeinsames Vorgehen der einzige Weg nach vorn.
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